Klage auf SchadensersatzDie dargestellte Klage und das Klageverfahren, die Berufung und Revision kann ganz allgemein für eine zivilrechtliche Auseinandersetzung exemplarisch den Ablauf beschreiben Im Detail gibt es Abweichungen, z.B. durch einen frühen ersten Termin, ein vorgeschaltetes Beweissicherungsverfahren oder ein bereits über die Instanzen geführtes einstweiliges Verfügungsverfahren. Klageverfahrens vor einem deutschen Landgericht wegen Vertragsverletzung auf SchadensersatzEin Klageverfahren vor einem deutschen Landgericht wegen einer Vertragsverletzung unterliegt der Zivilprozessordnung (ZPO). Es umfasst mehrere Schritte von der Klageeinreichung bis zur Vollstreckung des Urteils und möglichen Rechtsmitteln (Berufung und Revision).
1. Schritte des Verfahrens vor dem Landgericht1.1 KlageeinreichungAblauf: Der Kläger reicht die Klage schriftlich beim zuständigen Landgericht ein. Inhalt: - Parteien (Kläger und Beklagter).
- Sachverhalt und Streitgegenstand.
- Antrag (hier: Zahlung von 250.000 EUR Schadensersatz).
- Beweismittel (z. B. Vertrag, Korrespondenz, Gutachten).
Dauer: Bearbeitung und Zustellung der Klage an den Beklagten: ca. 2–4 Wochen.
1.2 Klageerwiderung- Ablauf:
Der Beklagte wird zur Klageerwiderung aufgefordert (Frist: ca. 4–6 Wochen). - Inhalt:
- Stellungnahme zum Sachverhalt.
- Ggf. Gegenansprüche oder Einreden (z. B. Verjährung).
- Beweismittel.
1.3 Vorbereitung der mündlichen Verhandlung- Ablauf:
Das Gericht prüft die Schriftsätze, klärt ggf. den Sachverhalt und kann die Parteien zu einer Güteverhandlung auffordern (§ 278 ZPO). - Dauer:
Zwischen Klageerhebung und Verhandlung: ca. 3–6 Monate.
1.4 Mündliche Verhandlung- Ablauf:
Die Parteien tragen ihre Argumente vor. Das Gericht klärt offene Fragen und hört Zeugen oder Sachverständige an. - Dauer:
Eine mündliche Verhandlung dauert üblicherweise 1 Tag; bei komplexen Fällen können weitere Termine erforderlich sein.
1.5 Urteil- Ablauf:
Nach der Verhandlung entscheidet das Gericht. Das schriftliche Urteil wird den Parteien zugestellt. - Dauer:
Verkündung: ca. 2–6 Wochen nach der Verhandlung.
1.6 Vollstreckung- Ablauf:
Das Urteil ist nach Ablauf der Rechtsmittelfrist vollstreckbar. Der Kläger kann Vollstreckungsmaßnahmen einleiten, z. B. Kontopfändung. - Dauer:
Vollstreckung kann je nach Reaktion des Schuldners variieren (ca. 1–3 Monate).
2. Rechtsmittelverfahren2.1 BerufungAblauf: Einlegen der Berufung beim zuständigen Oberlandesgericht (Frist: 1 Monat nach Zustellung des Urteils). Inhalt: - Begründung, warum das Urteil fehlerhaft ist.
- Darstellung der Tatsachen und Rechtsfragen.
Dauer: Berufungsverfahren: ca. 6–12 Monate.
2.2 Revision- Ablauf:
Einlegen der Revision beim Bundesgerichtshof (Frist: 1 Monat). Zulässig nur, wenn das Berufungsgericht sie zugelassen hat. - Dauer:
Revisionsverfahren: ca. 6–18 Monate.
3. Schriftsätze3.1 KlageAn das Landgericht [Ort] Az.: [noch nicht vergeben] Kläger: [Name, Anschrift] Beklagter: [Name, Anschrift] Klage auf Schadensersatz wegen Vertragsverletzung Anträge: - Der Beklagte wird verurteilt, an den Kläger 250.000 EUR nebst Zinsen in Höhe von 5 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz seit dem [Datum] zu zahlen.
- Der Beklagte trägt die Kosten des Verfahrens.
Begründung: Sachverhalt: - Am [Datum] schlossen die Parteien einen Vertrag über [Gegenstand].
- Der Beklagte verletzte die vertraglichen Pflichten durch [Handlung/Unterlassung].
- Dem Kläger entstand ein Schaden in Höhe von 250.000 EUR, der durch [Beweise] belegt ist.
Rechtliche Würdigung: - Die Verletzung stellt eine schuldhafte Vertragsverletzung gemäß § 280 BGB dar.
- Der Schaden ist kausal auf die Pflichtverletzung zurückzuführen.
Beweismittel: - Vertrag vom [Datum].
- Korrespondenz zwischen den Parteien.
- Gutachten vom [Datum].
[Unterschrift Klägervertreter]
3.2 KlageerwiderungAn das Landgericht [Ort] Az.: [Aktenzeichen] Beklagter: [Name, Anschrift] Erwiderung auf die Klage Anträge: - Die Klage wird abgewiesen.
- Der Kläger trägt die Kosten des Verfahrens.
Begründung: Stellungnahme zum Sachverhalt: - Der Kläger stellt den Sachverhalt unzutreffend dar. Insbesondere bestreitet der Beklagte die behauptete Pflichtverletzung.
Einwendungen: - Die Forderung ist verjährt (§ 214 BGB).
- Es liegt kein Verschulden vor, da der Beklagte ordnungsgemäß gehandelt hat.
Beweismittel: - Schreiben vom [Datum].
- Zeugenaussagen von [Person].
[Unterschrift Beklagtenvertreter]
3.3 BerufungAn das Oberlandesgericht [Ort] Az.: [Aktenzeichen] Berufung gegen das Urteil des Landgerichts [Ort] vom [Datum] Anträge: - Das Urteil des Landgerichts [Ort] wird aufgehoben.
- Der Beklagte wird verurteilt, an den Kläger 250.000 EUR zu zahlen.
Begründung: - Fehlerhafte Sachverhaltswürdigung:
- Das Gericht hat die Beweise nicht korrekt gewürdigt.
- Fehlerhafte Rechtsanwendung:
- Die Annahme, dass kein Schaden vorliegt, ist rechtsfehlerhaft.
[Unterschrift Berufungsführer]
3.4 RevisionAn den Bundesgerichtshof Az.: [Aktenzeichen] Revision gegen das Urteil des Oberlandesgerichts [Ort] vom [Datum] Anträge: - Das Urteil des Oberlandesgerichts wird aufgehoben.
- Das Urteil des Landgerichts wird abgeändert.
Begründung: - Grundsätzliche Bedeutung:
- Die Entscheidung betrifft eine grundlegende Frage des Vertragsrechts.
- Rechtsfehler:
- Das Berufungsgericht hat § 280 BGB nicht korrekt angewandt.
[Unterschrift Revisionsführer]
Dieses Schema beschreibt die zentralen Schritte eines Verfahrens vom Landgericht bis zur Revision vor dem Bundesgerichtshof (BGH). Die genannten Fristen und Dauerangaben sind allgemeine Erfahrungswerte und können im Einzelfall abweichen. |